Der Stammbaum

 

 

 

 

 

 

 

Zu jeder reinrassigen Rassekatze gehört ein Stammbaum wie ein Personalausweis zu uns Menschen. Viele Liebhaber sind der Meinung, dass sie keinen brauchen, weil sie nicht züchten, auf Ausstellung gehen oder angeben wollen. Sie interessiert auch nicht, welche Vorfahren die Tiere besaßen oder welche Titel die Vorfahren erlangt haben.

 

Das ist ein Irrtum, denn es zählen andere Eintragungen, die in einem Stammbaum enthalten sein müssen.

 

Schaun wir uns einen Stammbaum doch einmal an, er ist in drei Bereiche aufgeteilt.

 

Im Kopfteil sind die Daten der Katze, zu der er gehört.

 

Es müssen vermerkt sein: Name, Zwingername, Geschlecht, Geburtsdatum, Anzahl der Geschwister, die Farbe ausgeschrieben oder als Code, Rasse ausgeschrieben oder als Code und die Registrierungsnummer

 

Im Mittelteil sind lückenlos alle Ahnen der Katze eingetragen und beweisen die Reinrassigkeit der Katze. Das heißt auch, dass alle Vorfahren den Rassestandards entsprechen müssen und alle auch für die Zucht tauglich sind. Alle Züchter der Vorfahren waren schon in Vereinen registriert und müssen sich an Zuchtrichtlinien halten .

 

Der Stammbaum hilft dem jeweiligen Züchter, die Vorfahren zu über blicken und optimale Verpaarungen für gesunde Nachkommen zu planen. Durch Ahnenforschung kann ein Züchter auch genetische Vererbungen und Krankheiten weitest gehend ausschließen, da Katzen mit vorbelasteten Vorfahren nicht zur Zucht eingesetzt werden.

 

Da wir es aber mit Lebewesen zu tun haben, kann es auch erst nach Generationen passieren, dass beim Nachwuchs versteckte Erbfehler auftreten. Mit Hilfe des Stammbaums kann man aber herausfinden, über welche Linien bestimmte Defekte vererbt werden, die Tiere aus der Zucht nehmen und auch andere Züchter darüber informieren.

 

Wenn man mit Tieren ohne Papiere züchtet, weiß man nicht, ob kein Defekt bestanden hat und der nicht an die Babys weitergegeben werden kann, auch wenn die Katze/Kater augenscheinlich gesund waren.

 

Der Stammbaum zeigt auch den Verwandtschaftsgrad der Tiere untereinander und hilft den Inzuchtwert unter Kontrolle zu halten.

 

Inzestverpaarungen werden auch von erfahrenen Züchtern gemacht, um die versteckten Defekte zum Vorschein zu bringen. Aber diese müssen beim Verein beantragt, begründet und vom Verein genehmigt werden. Sonst ist es strickt Verboten!

 

Sollte Ihr Kätzchen so einen Stammbaum haben, fragen Sie ihren Züchter danach, denn normalerweise sollten in den drei ersten Generationen mindestens 10 verschiedene Namen zu finden sein.

 

Im unteren Teil ist der Züchter und der Verein vermerkt.

 

 

 

Warum werden Rassekatzen ohne Papiere verkauft?

 

Es gibt Vermehrer (ich nenne sie nicht Züchter) die ihre "Rassekatzen" ohne Stammbaum zu Schnäppchenpreisen verkaufen, wo die Eltern scheinbar gesund sind und viele Liebhaber sind versucht, sich auf so einen Kauf einzulassen.

 

 

 

Haben Sie sich mal gefragt was es für einen Grund gibt, warum diese Vermehrer nicht in einem Verein sind und warum sie sich nicht an die Zuchtregeln eines Vereins halten wollen.

 

Die meist gebrauchte Ausrede ist die angebliche Ausstellungspflicht. Blödsinn! Es gibt Vereine ohne Ausstellungspflicht, wo man nur eine Zuchttauglichkeitsbescheinigung vom Tierarzt braucht, um mit einem Tier züchten zu dürfen.

 

Ohne Zuchtregeln kann man ja eine Katze mit jeder Rolligkeit eindecken und als Wurfmaschiene missbrauchen. Es sagt ja keiner was und es schaut ja auch keiner nach und kontrolliert.

 

Die Babys werden meist viel zu früh, meist schon ab der 8. Woche und ungeimpft von der Mutter getrennt und zu einem nicht gerechtfertigtem Preis an ahnungslose Käufer verscherbelt.

 

Meist sehen die Elterntiere reinrassigen Tieren nur ähnlich, oder aber der Vermehrer vermehrt mit Tieren die er vom Züchter gekauft hat, aber für die er keine Zuchterlaubnis hat.

 

Er handelt dann vertragswidrig, wenn die Tiere als Liebhabertiere im Vertrag stehen.

 

Fassen wir zusammen:

 

Tiere ohne Stammbaum sind keine reinrassigen Tiere, da der lückenlose Nachweis über die Vorfahren fehlt. Ohne Stammbaum ist Inzest in der Verpaarung nicht ausgeschlossen. Keine Kontrolle über weitervererbte Gendefekte. Katzen werden meist zu früh ohne Zuchtpause wieder eingedeckt. Babys werden zu früh von der Mutter getrennt. Keine Kontrolle von einem seriösen Verein.

 

Sie sehen also, ein Stammbaum gibt viele Informationen und auch eine gewisse Sicherheit, dass bestimmte Dinge in Ordnung sind.

 

Natürlich können auch Stammbäume keine Garantie dafür sein, dass ein Rassekätzchen immer gesund bleibt, es sind Lebewesen und unterliegen den Launen der Natur. Auch kann niemand in ein Tier hinein schauen. Es sollte jedoch gewährleistet sein, dass das Jungtier aus einer kontrollierten Zucht kommt, die Eltern gesund sind, dem Rassestandart entsprechen und nicht ausgebeutet werden.